Eine Bartenderin mit Ideen

Elena Kunze hat das Bartendering von der Pike auf gelernt. Ihre gastronomischen Erfahrungen sammelte sie im internationalen hochkarätigen Hotelbarbetrieb, u.a. in Dubai und in Melbourne. In Bonn baute sie mit diesen Erfahrungen eine klassische Bar mit Jazzmusik auf. „Es lief sehr gut, aber es war problematisch Personal zu finden und letztlich immer wieder neu einzuarbeiten“, erzählt Elena Kunze. Deshalb fing die Bartenderin an, Cocktails vorzuproduzieren und in kleine Flaschen abzufüllen. Der Gast bekam diese Fläschchen serviert und konnte den Inhalt plus einiger Botanicals und Filler über Eiswürfel aufgießen und anschließend mit der passenden Garnitur verzieren. So wurde der Gast quasi selbst zum Barkeeper. Diese Idee funktionierte so gut, dass viele Gäste die Cocktailflaschen sogar für zu Hause kauften. 

So entstand die Idee, die Cocktails in größeren Flaschen und Mengen anderen Restaurants und Hotelbars anzubieten. „Denn andere Gastronomen haben auch Personalprobleme“, wußte Elena Kunze. Sie stieg aus ihrer Bar in Bonn aus und begann ihr neues Business umzusetzen. Es wurde März 2020 und die Welt stand still: Lockdownzeit.

Plötzlich war die avisierte Zielgruppe nicht zu erreichen. Zudem hatten die Gastronomen selbst kein Publikum mehr. Elena Kunze bot nun die bereits erprobten Geschenkboxen Supermärkten an. In ihrer neuen Küche und in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt produzierte sie ihre erste Flaschenedition.

„Ich hatte mein gesamtes Geld in dieses Business gesteckt. Weil mir weitere Mittel für eine Lohnabfüllung fehlten, habe ich 3.000 Flaschen für 1.000 Geschenkboxen eigenhändig abgefüllt und versiegelt. Die relativ hohe Stückzahl war notwendig, um im Rahmen der Fixkostendegression einen günstigeren Einzelverkaufspreis anbieten zu können“, erinnert sich Elena Kunze, die das betriebswirtschaftliche Knowhow parallel zum Job im Rahmen eines Bachelorstudiums in Business Administration erworben hatte.

Dann brachte sie die produzierte Ware ins Lager. Um Liquidität zu gewinnen, verkaufte sie ihren Besitzstand und bezog für drei Monate ein kleines Hotelzimmer. „Dann habe ich gebetet, dass der Verkauf an die inhabergeführten EDEKA- und REWE-Supermärkte im Raum Düsseldorf und Umgebung klappt“, so Kunze.

Und das hat geklappt! Nahezu die Hälfte der Geschenkboxen wurden verkauft. Als die Restaurants dann wieder öffnen durften, waren die Gastronomen mehr denn je bereit, über neue Produkte zu sprechen, denn das Personalproblem hatte sich verschärft. Mit der neu gewonnenen Liquidität und den Erfahrungen entwickelte Elena Kunze die Ein-Liter-Flasche mit den vorproduzierten Cocktailmischungen.

Dabei ist es der Bartenderin gelungen, auch in den größeren Abfüllungen die Cocktails so auszubalancieren, dass die Qualität gleich hoch bleibt. „Es geht nicht einfach um Rezepte, es kommt auf die Cocktailstilistik an“, erklärt Kunze ihren Ansatz, der längst zu ihrem USP geworden ist. Säfte oder andere Filler kommen immer frisch dazu, wodurch der Cocktail stets gleich und frisch schmeckt. „Außerdem können wir so auf Konservierungsstoffe verzichten“, erklärt Kunze. Der Gastronom kann ohne Barwissen sehr schnell für viele Gäste einen sehr guten Cocktail zaubern. Das bedeutet zusätzlichen Umsatz ohne neues Personal einstellen zu müssen.

Dieses Business lief gut an. Jedoch sollte es größer und stabiler werden. Doch für Größe und Stabilität braucht es auch Geld. Allein die Vorfinanzierung der Umlaufmittel für die Produktion der Mindestmenge bindet 35.000 Euro. Der Vorschlag, die MBG mit ins Boot zu holen, kam von ihrem Verlobten, dem ebenfalls die MBG in seiner unternehmerischen Wachstumsphase zur Seite stand.

Es folgten viele Gespräche mit Dirk Borgmann von der MBG und den Vertretern der Berliner Sparkasse. „Bei allen Gesprächen war Herr Borgmann immer positiv und zielorientiert, geduldig in seinen Erklärungen und dabei sehr strukturiert und partnerschaftlich“, so die Unternehmerin. „Wir haben gemeinsam in die Zukunft geschaut und ich glaube fast, er hat manchmal mehr an den Erfolg des Projektes geglaubt, als ich.“

Zunächst wurde aus dem Einzelunternehmen eine GmbH. An dieser beteiligte sich die MBG als stille Gesellschafterin. Zusätzlich begleitete die Bürgschaftsbank Berlin das Vorhaben, in dem sie den Kredit der Berliner Sparkasse verbürgte. Mit einem Drittel Eigenkapital ist die Finanzierung des Unternehmens nun grundsolide. Und das Wachstum auch. „2024 steigerte sich der Umsatz um satte 50%, auch für 2025 erwarten wir ein gutes Wachstum“, erzählt die 34-Jährige stolz.

Mittlerweile werden neun Cocktailsorten in die Ein-Liter-Flaschen abgefüllt. Die Abfüllung erfolgt schon lange über einen Lohnabfüller.

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Fotos: ©Bottled Cocktails

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