Pizza mit Sterneschliff
Dem Bio-Trend hatte sich Familie Giannini schon immer verschrieben. Jetzt ist ihre Pizza gefragt wie nie – mit ihren eigenen speziellen Mehlmixturen, passierten, kernlosen Tomaten für die Soße und ohne künstlichen Zusatzstoffe oder Geschmacksverstärker, tierische Fette, Palm- oder Kokosöl. Dafür mit frischem Gemüse und echtem, italienischen Mozzarella oben drauf. Fünf neue Kreationen kommen 2022 auf den Markt. Eine davon als beste Pizza-Innovation ausgezeichnet, eine weitere gemeinsam mit einem Sternekoch entwickelt. Die Nachfrage ist so groß, dass die Manufaktur seit Jahren aus allen Nähten platzt. Nun hat GiaPIZZA mit Unterstützung der MBG die Produktion vergrößert.
48 Stunden
Weil gute Pizzen schwer zu finden waren, beginnen die Gianninis – Vater Andrea, Mutter Margareta und die Brüder Ermanno und Vincent Giannini – 2007 nach traditionellen und selbst entwickelten Rezepten Pizzen, Pizzaböden und andere italienische Teigwaren herzustellen. Deren Erfolgsgeheimnis ist der Vorteig: die Biga – ein spezieller Weizenvorteig für die Pizza mit sehr geringem Hefeanteil für die Gärung und ohne künstliche Backtriebmittel oder andere Zusatzstoffe, der insgesamt etwa 48 Stunden geht.
Zweites Standbein
Die Pandemie trifft auch GiaPIZZA. Über Nacht bricht das Hauptgeschäft – die Belieferung von Hotels und Gastronomie – ein. Die Familie begreift die Krise als Chance. Schnell verstärkt das Unternehmen seine Aktivitäten im sogenannten „Private-Label“-Geschäft, beliefert den Lebensmitteleinzelhandel mit Pizzen, die dann als deren Eigenmarke in den Supermärkten verkauft werden. Wer heute bei Edeka, der Bio-Company oder REWE eine Pizza kauft, hat nicht selten ein GiaPIZZA-Produkt im Einkaufswagen. „Das ist sehr schnell unser zweites Standbein geworden,“ sagt Vincent Giannini. Gleichzeitig kurbelt die Pandemie die schon immer emsig betriebene Entwicklung neuer Produkte an – besonders die vegetarischer und veganer Bio-Pizzen sowie neuer Mehl- und Teigkombinationen.
Ein unhaltbarer Zustand
Der Zuspruch ist groß. „Schon seit zwei Jahren arbeiten wir an der Kapazitätsgrenze“, erzählt Vincent Giannini, „jeder Zentimeter Platz ist ausgeschöpft. Manchmal müssen wir Kunden wegschicken.“ Ein unhaltbarer Zustand, der nun bald ein Ende finden wird. Mit der Erweiterung der Produktion auf 4.000 Quadratmeter inklusive der Kernsanierung der alten Halle wird Platz geschaffen. Und während momentan etwa 20.000 Produkte pro Tag das Unternehmen verlassen, sollen es dann etwa 100.000 sein.
Struktur und Fluffigkeit
Unangetastet bleibt bei allen Vergrößerungen und neuen Produkten das Versprechen der Handarbeit. Alle Gia-Pizzen werden per Hand geknetet und geformt. “Wir hatten mal eine Maschine, die den Teig ausgerollt hat, aber die Qualität litt darunter. Die Pizza wurde zu trocken, zu kross”, erzählt Vincent Giannini. Struktur und Fluffigkeit des GiaPIZZA-Teiges erhalte man eben nur mit langsamer Handarbeit.